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„Die zwölf Pianisten" erfreuen im Kurhaus Herrenalb
International besetzt ist das Ensemble „Die zwölf Pianisten" mit Sebastian Bausch, Heike Bleckmann, Aniko Drabon, Dina El-Leisy, Noriko Ishikawa Kratzer, Anna Kostenitch, Christine Schandelmever, Tatjana und Leonid Schick, Christoph Sischka, Eriko Take- zawa und Thomas Turek. Gemeinsam traten sie jetzt im Kurhaus von Bad Herrenalb auf.
Der „Galop-Marche für 12" für 12 Pianisten an einem Flügel, arrangiert von Christoph Sischka. kam im Jahr 2002 in das „Guinness Buch der Rekorde". Einige Pianisten saßen auf den Knien, während die anderen, über sie gebeugt, im Stehen spielten. Die Akteure wechselten sich ab. wobei sie um den Flügel liefen.
Es folgten exzellent präsentierte Bearbeitungen bekannter Orchesterwerke, nämlich Rossinis „Teil"-Ouvertüre und Khatchaturians „Säbeltanz". Einige Stücke wurde extra für die „12 Pianisten" komponiert, nämlich die arabische Ouvertüre „Shourouk" des Schweizer Komponisten Daniel Schnyder und einem Lied des aus Karlsruhe stammenden Thomas Turek.
Das Fundament von Tureks fantasievollem Stück ist eine tonale Melodie, die Lieblichkeit und Einfachheit ausstrahlt. Durch zunehmende Schichtungen entwickelt sich die Musik bis hin zum großen Klang, wobei reizvolle, dissonante
Reibungen entstehen. Dem Ensemble gelang sowohl die transparente Durchgestaltung der feinen Mehrstimmigkeit, als auch die dynamisch adäquate Auslotung des formalen Bogens. Es gab reichlich Applaus für Thomas Turek.
Sehr virtuos war die sechzehnhändige „Toccata" von A. Yossifov. Auch im sehr schnellen Tempo erreichte das Ensemble die rhythmische Präzision. Unkonventionelle Klavierklänge, unter anderem durch Zupfen in den Saiten, konnte man bei Schnyders „Shourouk" erleben. „Optische Einlagen" kündigte Sischka bei der „Habanera" von Bizet an. In der Rolle der Carmen tanzte die rot gekleidete Aniko Drabon zu der schwungvollen Musik.
Bei Moussorgskis „Bilder einer Ausstellung" kam das „Karlsruher Schlagzeug Ensemble" dazu, mit Michael Steiner, Hiromi Shigeno, Sabrina Ma und Manuel Geier. Das aufwendige Arrangement für Klaviere zu 12 Händen mit Schlaginstrumenten von Noriko Ishika- wa-Kratzer ist für die nächste CD geplant. Moussorgskis romantische Klaviermusik mit Glockenspiel, Becken, Pauken und Vibrafon ergaben eine faszinierende Klang-Mischung.
Das erfreute Publikum applaudierte begeistert nach dem prachtvollen Finalsatz „Das große Tor von Kiew".
Lothar Arnold
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Oktaven problemlos gemeistert
Gut besuchtes Konzert des Sinfonieorchesters der Musikschule in der Stadthalle
Mit einem anspruchsvollen Programm präsentierte nch das Sinfonieorchester der Ettlinger Musikschule am Freitag in der gut besuchten Stadthal 1c unter der Leitung von Nikolaus Indlckofcr Die dm SoOfMB Florian StoIJ. Julia Moehr- kc und Elena Kontaxi. Schüler von Christopher Brunner. Marlon Moehrkc und Hildegard Ohl-I)Agehux. waren jeweils als Preisträger beim Wettbewerb ..Jugend musiziert" auf Bundesebene hervorgegangen Mit einem zeitgenössischen .Concerto" des Brasilianers Ney Ro*auro für Marimbafon und Orchester wurde das Programm rmgelcitrt lebhafte Rhyth- men der südafrikanischen Folklore mit jazziger Harmonik vereinte der erste Satz .Water ninmng ln high mountain“ Nach dem meditativen Teil „Reflectioos And Dreams“ folgte als bewegtes Finale ..Walking On Clouds". Florian Stoll wurde dem hohen Anspruch des virtuosen Werkes gerecht. Einfühlsam gestaltete durch .Tremoli" den kantablen Mittelsatz, und mit Bravour realisierte er die große Solokadenz Mit rhythmischer Präzision spielte er die schnellen Passagen
Erstmalig präsentierte das Sinfonieorchester der Musikschule Ettlingen ein Konzert mit Horn als Solo-Instrument, nämlich das .Mocceau de Conccrt“ des französischen Romantikers Camille- Saint-Saens Souverän interpretierte
Zuhörer gaben reichlich Applaus für die Solisten
Julia Moehrke die im Tempo sich steigernden Variationen des schwierigen ersten Satzes Mit makelloser Intonation zelebrierte sie das stimmungsvolle .Adagio", und auch den Schluss-Abschnitt spielte sic exzellent Das bekannte ..Capriccio brillant" von Mendelssohn-Bartholdy wurde temperamentvoll und technisch sehr sauber dargeboten von der jungen Pianistin Elena Kontaxi Mit fein differenziertem
Klang gestaltete nt die langsame Ein- leitung Problemlos meisterte sie die schnellen Oktaven im Coda-Teil Ei gab großen Applaus für die drei jungen Solisten.
Im zweiten TW! erklang Schuberts 6 Sinfonie, die wegen der Martchrhyth- men gerne mit Haydns .Militär-Sinfonie“ verglichen wird. Einflüsse italienischer Musik, insbesondere von Rossini, sind im Finale zu erkennen, während der dritte Satz eine .Reminiszenz an Beethoven* zu sein scheint Vom Sinfonieorchester der Musikschule Ettlingen wurde dieses große Werk unter der sicheren Leitung von NikftUus Indlckofcr ausgezeichnet interpretiert
Der Zugabenteil stand ganz im Zeichen des Komponisten Thomas Turek, der extra für dieses Orchester komponierte Kr war selbst anwesend Es gab reichlich Applaus nach dem kurzen StUck „Survivc". ein klangfarbenreiche und fantasievolle Musik im erweitert tonalen Stil, mit reizvollen Rhythtnus- Wechseln.
kni
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